Karl Marx lässt grüßen

von Dr. Elisabeth Hoffmann

Ein erlebnisreiches, sonniges Wochenende in einer zauberhaft schönen Stadt mit Kultur und Geschichte zum Anfassen.

Wir sollten uns doch einmal alle besser kennenlernen können und dafür ein ganzen Wochenende opfern, hatte der Vorstand der BDG beschlossen. Opfern? Keine Rede davon! Unser Trier-Aufenthalt begann am ersten Oktober-Freitag abends nach der Anreise wie gewünscht mit einer Verkostung ausgezeichneter Moselweine und einem kurzem Spaziergang in ein Fischrestaurant, gefolgt von leckeren Fischgerichten. Damit waren wir fröhlich in der Moselhauptstadt angekommen und konnten in bester Laune ins Hotel zurückkehren.

Am kommenden sonnigen Morgen wurden wir dann im Hotel von unserer netten und sehr kundigen Reiseführerin, Frau Hartelt, abgeholt und von ihr nach Begrüßung der neuen, von China der Stadt geschenkten Karl Marx Statue zur Porta Nigra geführt, dem beeindruckenden römischen n Stadttor, das im Mittelalter in 2 Kirchen umgebaut und zweckentfremdet wurde. Nachdem Trier Hauptstadt eines französischen Departements geworden war, ließ Napoleon die Porta Nigra wieder in Ihren alten Zustand zurückbauen. Von dort spazierten wir unter sonnigem Himmel über den wunderschönen Hauptmarkt zum Dom, wo uns nach zahlreichen interessanten Erklärungen von Frau Hartelt über den Umbau einer großen römischen Kirche in einen romanischen Dom, ein wunderbares Orgelkonzert erwartete.

Von Marx zu Konstantin

Nach dem Mittagessen und ein wenig Ruhe ging es dann zur großen Konstantinbasilika, in der die römischen Kaiser ihre Untergebenen und die Anführer vieler germanischer Stämme empfingen, die sich vor ihnen ergeben flach hinlegen mussten, wenn sie überleben wollten.

Nach Bewunderung der prachtvollen Barockfassade des Kurfürstlichen Palais nebenan ging es dann durch den sonnigen Palastgarten mit seinen Teichen und Springbrunnen, flankiert von den Statuen griechischer Götter zu den römischen Kaiserthermen, um das gesunde Leben der Römer, ihren Hang zur Hygiene und ihre großartige Architektur zu bewundern.

Gladiator werden? Nein Danke!

Anschließend haben wir das Amphitheater ansehen dürfen mit seiner Infrastruktur, die es erlaubte, den Boden zu öffnen und die wilden Tiere aus dem Untergeschoß durch Aufzüge den Gladiatoren auszuliefern. Der Einlass wurde uns durch einen Gladiator geöffnet, der die wilden Tiere offenbar überlebt hatte. Nach dem sonnigen Rückweg zum Hotel ging es abends zum Restaurant Domstein, in dem wir erstaunlich leckere römische Gerichte kosten konnten.

Am folgenden Sonntagmorgen machten wir dann einen Sprung über mehr als 1500 Jahre in die Zeit der industriellen Revolution und der Gründung des Kommunismus durch Karl Marx, der dieses Jahr 200 Jahre alt geworden wäre. Die Ausstellung Karl Marx im Landesmuseum war sehr interessant durch viel Schrift- und Bildmaterial aus dem 18. und 19 Jahrhundert. Einige gönnten sich dann noch einen Blick in das wunderbare, sehr große Museum, in dem der größte römische Schatz an Goldmünzen nörlich der Alpen, römische Glassammlungen, Sarkophage, Mosaiken, Öllampen, Schmuck und viele andere römische Ausstellungssstücke immer wieder die Besucher begeistern.

Mit einem leckeren Abschiedsessen im Hotel Römischer Kaiser, das neben unserem Hotel liegt und der gleichen Familie gehört, wurde dann das Ende unserer Trier-Reise eingeläutet. Wir haben ein interessantes, fröhliches und unterhaltsames Wochendende verbracht, das wir nicht vergessen werden!