Die romantische Welt des Malers Wiertz

Darauf hatten die Mitglieder der  Königlich-Belgisch-Deutschen Gesellschaft schon lange gewartet. Nach dem durch Corona-bedingten Stillstand, hatten sie unlängst die Gelegenheit, an einem Be

Photo: Claus Siebeneicher

such im Wiertz Museum mit anschließendem Konzert im neu konzipiertenGarten teilzunehmen. In einer grünen Oase inmitten des hektischen Europaviertels, nur 100 Meter vom Haupteingang des Europäischen Parlamentes entfernt, versammelten sie sich auf dem Grundstück des ehemaligen Wohnhauses und Ateliers des belgischen Malers Antoine Wiertz.  Seit seinem Tod im Jahr 1865 lag der Garten in einem tiefen Dornröschenschlaf und war für die Öffentlichkeit geschlossen. Fortan lädt das durch das Europaparlament verwalteteJuwel, der sogenannte Bürgergarten, mit seinen Bäumen, Bänken und Grünflächen Europas Bürger zum Flanieren oder Entspannen ein. Das Wiertz Museum, derzeit corona-bedingt geschlossen, öffnete zudem für einige Stunden seine altehrwürdigen Pforten.

Covid-konform startete die Führung im großen Saal des Museums, in dem die Teilnehmer u.a. vom Präsidenten ihrer Gesellschaft, Graf Jacques de Lalaing, begrüßt wurden. Es folgte ein höchst interessanter sowie eindrucksvoller Rundgang, der in die Welt und Schaffenskraftdes Malers und Bildhauers Antoine Wiertz eindrang. Völlig neue Einblicke vermittelte der Kurator über einen ungewöhnlichen Künstler, dessen gigantische monumentale ,symbolistische, teils furchterregende Werke, bereits zu seinen Lebzeiten, stark kontrovers diskutiert wurden. Während des Besuchs konnten sich die Teilnehmer in den Nebenräumen des Museums mit den zahlreichen kleineren Porträts des Künstlers auseinandersetzen.  Im Anschluss der einstündigen Führung, hatten sie die Möglichkeit, im Museumsgarten an einem hochwertigen Konzert teilzunehmen. Im Pavillon musizierte das Quartett Karski, das alle begeisterte. Nach einer charmanten Einführung spielten die vier Künstler das Quartett Nr.5 Opus 18 von Beethoven. 

Am 1. September war der sogenannte Bürgergarten im Rahmen einer kleinen Zeremonie mit klassischer Musik u.a. im Beisein von David Maria Sassoli, Präsident des Europaparlamentes, geradezu wachgeküsst worden. Der sogenannte Bürgergarten entstand in Zusammenarbeit mit der belgischen Regierung und dem Europäischen Parlament, und lädt bis Ende Oktober zu weiteren Konzerten ein.